Therapiemethoden für Erwachsene

Therapiemethoden

 

Gestalttherapie

Die Gestalttherapie basiert auf einem ganzheitlichen Weltbild, in dem der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist eingebunden in ein soziales und ökologisches Umfeld, betrachtet wird.
Die Therapiemethode geht von einem lebenslangen Wachstumsprozess aus, sowie dem Potential und der inneren Selbstheilungskraft von Menschen zu geistig-seelischer Gesundheit, Wachstum und kreativen Lösungen.
Anpassungsformen, die in der Vergangenheit sinnhafte Antworten auf defizitäre Erziehungs- und Umwelteinflüsse gewesen sein mögen, werden in der gegenwärtigen Situation im „Hier und Jetzt“ neu bedacht, aufgearbeitet und neugestaltet.
Inhaltlich integriert die Gestalttherapie auch kunsttherapeutische- und körpertherapeutische Methoden.

 

Gestalttherapeutische Kunsttherapie

Die Kunsttherapie macht sinnliche als auch geistige Erfahrung und Verarbeitung von individuellen Lebensthemen möglich.
In der Begegnung mit dem eigenen Bild oder Kunstobjekt bietet sie eine Grundlage zur Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit.
Vor allem da, wo der eigene Sprachausdruck eines Menschen noch nicht so zugänglich ist, kann die Anwendung der kunsttherapeutische Methode seelische Übersetzung leisten.

 

Ego-State-Therapie

 

Familienaufstellung und Aufstellungen

Bei der Familienaufstellung wird das familiäre System eines Ratsuchenden durch Personen (innerhalb einer therapeutischen Gruppe) oder Symbole (in der Einzeltherapie) stellvertretend nachgestellt, mit dem Ziel negative und auch positive Muster zu erkennen und Konflikte herauszuarbeiten und Lösungen zu finden. Es können auch andere Beziehungssyteme durchleuchtet werden, wie z.B. Interaktionen am Arbeitsplatz, Beziehungen innerhalb des Freundeskreises, Beziehungen im schulischen Alltag und Interaktionen innerhalb der eigenen Persönlichkeitsanteile.

 

Psychodynamische Arbeit mit Träumen

 

Körpertherapie

Die Körpertherapie behandelt die psychischen und körperlichen Dimensionen menschlichen Erlebens gleichwertig, dass heißt Körper und Psyche bilden eine nicht trennbare Einheit. Dabei wird die Körperwahrnehmung(z. B. Entspannung oder Anspannung ) als Möglichkeit genutzt unbewußte psychische Prozesse aufzudecken.
Das momentane körperliche Erleben während des Therapieprozesses steht im Fokus der Aufmerksamkeit.

 

EMDR – Traumatherapie

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung oder andere bilaterale Stimulationen bedeutet.
EMDR ist eine von der US-amerikanischen Psychologin Francine Shapiro entwickelte Behandlungsmethode der Posttraumatischen Belastungsstörung.
Bei der EMDR-Behandlung wird der Patient aufgefordert sein traumatisches Geschehen in Gedanken noch einmal wach zu rufen, gleichzeitig richtet er dabei z.B. seine Aufmerksamkeit auf die Hand der Therapeutin, welche sich hin und her bewegt (eine Variante der bilateralen Stimulation), womit die Augenbewegung zustande kommt.
Traumatische Erlebnisse sind im Gehirn in blockierten bzw. unvollständig integrierten Erinnerungsnetzwerken verankert. Durch die bilaterale Stimulation werden beide Gehirnhälften in Bezug auf ein traumatisches Ereignis aktiviert und synchronisiert, welches die Voraussetzung zur Verarbeitung eines traumatischen Erlebnisses ist.
Das Ziel ist, dass der Patient immer mehr Kontrolle über seine Gefühle, Gedanken und Handlungen zurück gewinnt und wieder selbstwirksam und autonom sein Leben bestimmt.

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Feeling Seen

Ressourcen- und körperorientierte Therapie für Kinder, Jugendliche und Familien.
für mehr Informationen www.feeling-seen.de

 

I.B.T. – Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie für Säuglinge und Kleinkinder

Die Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie für Säuglinge, Kleinkinder und Vorschulkinder ist eine therapeutische Methode welche angewandt direkt mit den Kleinsten an deren traumatischen ersten Lebenserfahrungen (z.B. Operationen, Frühgeburt, allgemeines Geburtstrauma, Pflegekindsituation) gearbeitet werden kann. Gleichzeitig gehört das Verstehen und die Vermittlung des Bindungsverhältnisses zwischen den Bezugspersonen und dem Kind als tragende therapeutische Maßnahme dazu. Das bedeutet auch mit den Bezugspersonen muss das Traumaerleben gleichzeitig aufgearbeitet werden.
Behandlungsmöglichkeiten in den ersten drei Lebensjahren gibt es nur sehr wenige.
Die meisten psychotherapeutischen Behandlungsmethoden für dieses Lebensalter der Kinder setzen nur an den Eltern-Kind-Beziehungen an oder beschränken sich auf eine reine Beratung der Eltern. Eine einzigartige traumatherapeutische Behandlung mit dem Kind und den Bezugspersonen ist nach wie vor die Ausnahme.
Da der Mensch im Gegensatz zu vielen Tieren unreif zur Welt kommt, sind Kinder in den ersten Lebensjahren den Risiken einer Traumatisierung (z.B. durch eine OP) erhöht ausgesetzt, da sie in einer bedrohlichen Situation sich weder mitteilen, wehren noch fliehen können, also völlig hilflos sind. Daraus resultierend entsteht eine kritische Stresserfahrung, die auf Grund der noch nicht gefestigten Persönlichkeitsstruktur und der noch nicht abgeschlossenen Gehirnentwicklung fast unmöglich adäquat verarbeitet werden kann. Da die Sprache noch nicht oder kaum entwickelt ist, drückt sich eine schwer zu verarbeitende Belastungserfahrung bei Kindern immer auf körperlicher Ebene aus. Die Kleinen zeigen dann häufig eine verringerte Fähigkeit die eigenen körperlichen oder emotionalen Zustände zu regulieren.
Dies kann sich in Form von,
exzessivem Schreien, Schlafstörungen, Störungen der Schlaf-Wach-Regulation, Fütter-und Gedeihstörungen. exzessivem Klammern, Somatischen Störungen wie häufige Bauch-Kopfschmerzen, exzessivem Trotzen, Motorische Unruhe und Spielunlust ausdrücken.
Die I.B.T.-Methode orientiert sich als erstes an der Unterstützung der Bindung zwischen Erwachsenem und Kind , bevor die traumatischen Erlebnisse ausschließlich mit dem Kind aufgearbeitet werden. Denn eine entspanntere Bindung des Eltern-Kindsystems kann als Ressource genutzt werden und wird in der Gegenwart verankert. Dadurch können psychische Widerstandskräfte (Resilienzen) des Kindes geweckt werden.
Eine Verknüpfung der bindungsbasierten Psychotherapie, Körpertherapie und bewährte kindgerechte Elemente der Traumatherapie in Form von Narrativen und Tapping (EMDR-Methode) erhöhen bei den Kleinsten eine deutliche Verarbeitungsleistung hinsichtlich ihrer traumatischen Erfahrung. Zur Kontrolle der Messung von Stress bei Babys dient ein Herzfrequenzgerät. So ist es möglich auch nonverbal über körperliche Zugänge die Kleinsten zu verstehen, um ihnen zu helfen.